Die „Kreativarena“ in der Festhalle zog viele Besucher an und gab
diesen Anregungen für „Handgemachtes zum Selbermachen“. Eine
Fortsetzung dieses Events könnte es im Herbst geben, meinen die
Veranstalterinnen Lucila Martinez und Heidi Kubieziel.
Ilmenau.
Die
Festhalle eine Arena? Natürlich keine für Rad- oder Boxsport. Auch
ein „virtueller Stierkampf“ war am Wochenende dort weder zu
vermuten noch zu erwarten.
Der
große Saal bot hingegen viel Platz, als eine „Kreativarena für
Handgemachtes“. Diese Art einer Angebotsmesse für all das Schöne,
Kreative und Freude bringende, das dem Dasein des Zeitgenossen eine
angenehme, süße Würze geben kann oder ein Sahnehäubchen
aufzusetzen vermag, war die erste ihrer Art in Ilmenau. Und sie traf
voll ins Schwarze.
Etliche
hundert Besucher, denen es zum Spazierengehen im Stadtpark zu kalt,
ein Museumsbesuch mit der interessanten Sonderausstellung zu speziell
und eine andere Unternehmung mit Kindern nicht geplant war, kamen,
staunten und freuten sich bei kleinem Eintritt („Heutzutage kostet
ja alles Geld. Und was nichts kostet, meinen manche, ist ja auch
nichts wert“, sagte eine Besucherin).
Ein
Jahrmarkt der Möglichkeiten, was es so ziemlich alles, was es an
Kunst, auch gutem Kitsch, schönem Schmuck, wunderbaren Drucken und
Brauchbarem, wie nicht Brauchbarem gibt und mit Geschick in
Handarbeit herstellbar ist, hatte sich an mehr als 40 Ständen samt
ihren Schöpfern und Verkäufern versammelt.
Die
Seifensieder und Cremes- Herstellerinnen, der Drucker, der Drechsler
und Laubsägen- Arbeiter, die Häklerin und die Spinnfrau, die
Schmuckgestalterin und die Schneiderin, die Kaffee- Zubereiterin und
der für Unterhaltung sorgende Musiker kamen sich gegenseitig nicht
ins Gehege. Synergie- Effekt wird das genannt, wenn einer vom anderen
Kreativen profitiert und die „Besucher- Kunden“ daraus ihren
Nutzen ziehen können.
„Ich
bin gekommen, um mir Anregungen zu holen. Und das hat wunderbar
funktioniert“, sagt Waltraud Hippel. Sie ist die „Chefkreative“
im Regenbogenverein „Alte Försterei“, wenn es um Gehäkeltes,
Gestricktes oder sonst wie Gebasteltes geht.
Auf
Ilmenau als Veranstaltungsort hatte sich mit seinem Stand
„Handgepresst“ Thomas Lotze aus Jena gut eingestellt. Goethes
berühmtestes Gedicht, „Über allen Gipfeln…“- mit „Bleisatz“
gesetzt und aufwendig mit Fotodruck vom Goethehäuschen als Karte
gefertigt-, fanden bei wertschätzenden Kennern Absatz.
Das
kulturelle, aber auch das kulinarische Rahmenprogramm komplettierte
die interessante Veranstaltung, die im Herbst eine Fortsetzung
verdient.
tv
Quelle Foto und Text: Karl Heinz Veit, Freies Wort Ilmenau